Wie weit können wir unseren Ärzten noch vertrauen? je mehr Medizkamente Sie einnehmen müssen, desto mehr sollten Sie sich auch selbst informieren.
Viele Schmerzmittel, Psychopharmaka oder Rheumapräparate können eine Gefahr sein – besonders für ältere Menschen. Jeder fünfte Patient über 65 nimmt ein solches Präparat ein. Doch vielfach drohen schwere Komplikationen. Nach vorsichtigen Schätzungen sterben in Deutschland mehr als 20.000 Menschen jährlich durch die unkoordinierte Behandlung mit Arzneimitteln.
Mal ist das einzelne Medikament das Problem, häufig der Cocktail verschiedenster Mittel. Es gibt ältere Menschen, die schlucken 20 Tabletten und mehr am Tag. Selbst ein junger, gesunder Mensch würde das kaum verkraften. Doch im Alter baut der Körper Medikamente noch schlechter ab. Die Wirkungen verstärken sich, und die Nebenwirkungen auch.
Wechselwirkungen: unbekannt
Prof. Petra Thürmann, klinische Phamakologin, Herausgeberin der sogenannten „Priscus“-Liste. Die Liste enthält 83 gängige Arzneimittel, die ältere Menschen besser nicht bekommen sollten.
Viele Fachärzte interessiert das wenig. Jeder Spezialist behandelt das Organ, für das er zuständig ist. Am Ende werden betagte Patienten mit einer Liste von 12, 15 oder mehr Medikamenten wieder nach Hause geschickt. Wechselwirkungen: unbekannt.
Die Autoren Martina Keller und Norbert Hahn sprechen mit Menschen, die durch Medikamente in Lebensgefahr gerieten, fragen Hausärzte, wie sie das richtige Maß für ihre alten Patienten finden, besuchen ein Heim, das Ruhigstellen nicht mehr nötig hat, konfrontieren die Pharmaindustrie mit ihren Versäumnissen und fragen Politiker, warum sie die Hersteller nicht in die Pflicht nehmen.
via Riskante Rezepte –.